Englischer Garten von Karl-Peter Weber (1990)

Englischer Garten von Karl-Peter Weber (1990)

Schon 1990 zeichneten Karl-Peter Weber, Mitglied der jetzigen Bürger für Garching die Vision eines Stadtparks im Osten Garchings Nun ist die Stadt im Besitz eines Grundstücks, auf dem ein solcher Stadtpark, wenn auch räumlich begrenzt, errichtet und gestaltet werden könnte. Deshalb sind wir als Bürger für Garching gerne dem Aufruf der Stadt gefolgt, Nutzungs- und Gestaltungsvorschläge einzureichen.

Diese möchten wir Ihnen hier vorstellen.

Unser Vorschlag zeigt eine Reihe von Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten auf, das Bild auf den Seiten zwei und drei zeigt eine mögliche Gestaltung. Dabei möchten wir die räumliche Begrenztheit der jetzt vorgesehenen Fläche um Visionen für eine großzügigere Gestaltung erweitern und eine entsprechende Diskussion in der Stadt anstoßen. Da wir die städtische Haushaltslage kennen, stellen wir auch gerne unsere Vorschläge für eine kostengünstige Lösung zur Diskussion.

Welche Ziele soll der Stadtpark erfüllen?

  • Er sollte ein sichtbares Bindeglied zwischen Stadt und Natur sein, auf vorhandene Grün-, Freiflächen und Bachläufe Bezug nehmen, diese einbinden und fortführen, Lücken im Grüngürtel schließen und durch eine Grünachse mit der Stadt, dem Zentrum, quasi als Wegweiser, verbunden sein.
  • Er soll ein naturbezogener Grün-, Frei-, Erholungs-, Begegnungs- und Erlebnisraum für Kinder, Jugendliche, Familien und ältere Menschen sein.
  • Dabei gilt: Je kleiner die Fläche, desto weniger Nutzungen werden möglich sein und manche schließen sich bei der jetzigen Größe gegenseitig aus.

Wie könnte der Stadtpark genutzt und gestaltet werden?

  • Relativ mittig sollte ein Hügel angelegt werden, der so hoch ist, dass man Richtung Süden das Alpenpanorama sehen kann (ca. 10 m). Oben sollten natürlich Bänke zum Rundblick und Verweilen einladen. Ein flach ansteigender Weg sollte auch Gehbehinderten den Weg zum „Gipfel“ ermöglichen.
  • Der Hügel sollte nach Norden etwas steiler abfallen mit einer baumfreien Schneise, die im Winter als Rodelbahn benutzt werden könnte.
  • Nach Süden etwas flacher abfallend könnte eine Seilschwebebahn (vgl. Schuttberg) angelegt werden. Im Nordosten ein Teich bzw. See mit Beach-Vollyball-Feld.
  • Nach Westen ausgerichtet könnte der Hügel terrassiert sein als Sitz- und Stehflächen für eine Freilichtbühne bzw. für Kulturveranstaltungen.
  • Auf der Vorfläche Richtung Westen sollte eine Freispielfläche/Wiese und Richtung Süden z.B. eine Boccia Bahn angelegt sein.
  • Durchzogen sollte der Park mit Wegen und Bachläufen und ausreichend Bänken sein.
  • Die Auswahl der Bepflanzung sollte nach ökologischen Standards und im Hinblick auf den Klimawandel erfolgen und eine jahreszeitliche Orientierung ermöglichen.
  • Für eine ausreichende Beleuchtung ist zu sorgen.
  • Ein Fahrradabstellplatz ist vorzusehen; ansonsten sollte der Park, zumindest im Bereich des Hügels, für Radfahrer gesperrt sein.
  • Ob man einen Abenteuerspielplatz, einen Kinderspielplatz (ist ganz in der Nähe), ein Kalt- und Warmwasser Tretbecken (würde sich bei der Geothermie anbieten), einen Trimm-Dich-Pfad, oder eine Hunde Freilauffläche (ansonsten ist der Park für freilaufende Hunde gesperrt) einplant, ist wegen der kleinen Fläche im ersten Bauabschnitt und hoher Unterhalts- bzw. Reinigungskosten gut zu überlegen.
  • Richtung Altenwohnanlage, Betreutem Wohnen und Pflegeheim bzw. bei Erweiterung des Parks zur Lindenallee hin, könnte in Kooperation mit genannten Einrichtungen ein sog. „Sinnesgarten“ für Menschen mit Mobilitäts- und Sinneseinschränkungen errichtet werden. Wie könnte der Park kostengünstig errichtet werden?

Angesichts der aktuellen finanziellen Situation sollte die Stadt beim Geldausgeben sehr zurückhaltend sein. So wie die Bürger jetzt in die Gestaltung eingebunden werden, sollten sie sich auch über Sponsoring und Stiftungen an der Finanzierung beteiligen können. Erst dann wird der Park zu einem Park, mit dem sich die Bürger identifizieren.

Dazu ein paar Vorschläge:

  • Garchinger Firmen, Institute, Vereine und Privatpersonen können z.B. Bäume und Bänke stiften bzw. auch Patenschaften für Wege, Plätze und Wasserläufe übernehmen.
  • Die TU (Weihenstephan) könnte einen Teil der Bepflanzung (für Forschungszwecke) übernehmen.
  • Bei Trauungen und Geburten könnte die Stadt den Erwerb von „Gutscheinen“ für neu zu pflanzende Bäume anbieten.
  • Bauherren bzw. Grundstücksbesitzer „spendieren“ den Aushub für die Errichtung des Hügels.
  • Die Beleuchtung entlang der Wege sponsert EON auf 10 Jahre mit Verlängerungsoption (damit sich die Beteiligung an der EWG für die Stadt auch sichtbar rentiert).
  • Vielleicht lässt sich auch ein Stifter für den Park finden, der dann dessen Namen trägt (ohne dass der Stifter allerdings Einfluss auf die Gestaltung nehmen kann).

Was wir vermissen? Leider fehlen der jetzt zu überplanenden Fläche eine Reihe von Grundvoraussetzungen für eine gute Gestaltung und eine örtliche Einbindung, die eine, der Stadt Garching angemessene Weiterentwicklung zulässt:

  • Es fehlt eine Verbindung zur und Integration der Lindenallee.
  • Es fehlt eine Grünachsen-Verbindung zum Ortszentrum.
  • Es fehlt eine Option für die Einbindung von Mühlenpark und Obstgarten und die Weiterführung über das Landschaftsschutzgebiet bis hin zu den Isarauen. D.h. vom Stadtpark zum Landschaftspark. So bleibt die vorgesehene Fläche ein relativ isoliertes Anhängsel an den östlichen Siedlungsrand; zudem engt die leider zentriert gelegene Fläche der Geothermie eine sinnvolle Gestaltung erheblich ein.

Deshalb verstehen wir unsere Vorschläge zur Gestaltung des Stadtparks als wichtige Gedanken für einen ersten Bauabplanungsabschnitt und als Anregung für eine großzügige Erweiterung. Im Zuge der Fortschreibung des Flächennutzungsplans muss der Stadtpark in seiner optimalen Größenordnung (s.o.) zwingend festgesetzt werden.

Wie sollte die Planung verlaufen?

Es soll ein beschränkter Architektenwettbewerb betrieben werden, der die Fakultät Landschaftsplanung der TU-Weihenstephan (als Beitrag für die Universitätsstadt Garching) und maximal drei freischaffende Landschaftsarchitekten zur Planung beauftragt. Dabei sollten alle Vorschläge, die von der Bevölkerung oder von div. Gruppierungen kommen, einbezogen und nach Möglichkeit berücksichtigt werden.

Stadtpark