Hier stehe ich, Kastanie am Tengelmann-Parkplatz, mein Name. Für mich ist das Todesurteil gesprochen. Das mussten jüngst die Stadträte im Bauausschuss zur Kenntnis nehmen. Ich sei morsch, die Wurzeln geschädigt und sonst wie krank. Liebe Betrachter, habt ihr mich nicht mehr in Erinnerung, wie ich seit fast 100 Jahren den Platz hier geprägt habe? Tausend Kerzen hatte ich aufgesteckt, meine Blätter waren kräftig grün und ich fühle mich immer noch “baumwohl”.
Weil ich auf der Grenze zwischen privatem und öffentlichem Grund stehe, müssen die Leute um mich herum gehen. Das hatte mir bisher noch keiner übel genommen. Aber jetzt wurde ich vor den Kadi gezogen (Gutachter) und zum Tode verurteilt. Leider finde ich keinen Verteidiger, nur ahnungslose Betrachter.
Wie wird es da meinem Baumkollegen ergehen, die in der Fußgängerzone im Wasser stehen gelassen werden oder der großen Kastanie in der Münchner Straße, die sich heute noch stark präsentiert, aber vielleicht morgen schon eine Verurteilung vom Gutachter erhält. Gutachten haben ja meist eine Gefälligkeit zu erfüllen und eine Gnadenfrist für den Baum wird so zum Risiko für die Verantwortlichen, die sich verpflichtet fühlen. mehr kann ich für mich nicht sein. Es ist kein Weihnachtsmärchen, Gestern kam die Vollstreckung.
1 Kommentar
Norbert Fröhler · 4. Januar 2014 um 15:34
Die Pressemitteilung der Stadt Garching, aus welcher sich ergeben soll, dass die Fällung der Kastanie notwendig war finden Sie hier auf der Homepage der Stadt Garching hier auf der Homepage der Stadt Garching
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