Seit 2003 gibt es in Garching einen kleinen Baggersee, aber kein Hallenbad mehr. Das Hallenbad in der Severinschule musste aus technischen Gründen geschlossen werden, eine Renovierung des unzeitgemäßen Lehrschwimmbeckens wäre nicht wirtschaftlich gewesen. Der Verlust wird nicht nur von den Schulkindern, sondern auch von vielen älteren Mitbürgern und jungen Sportbegeisterten, die nun per Bus zum Schwimmen fahren müssen, beklagt.

Carolus Thermen (c) Wikimedia Commons

Carolus Thermen (c) Wikimedia Commons

Abhilfe könnte ein öffentliches Schwimmbad bringen. Allerdings sind die Investitionskosten von ca. EUR 8 bis 10 Mio wohl auf absehbare Zeit nicht im Haushalt der Stadt zu verschmerzen.

In Betracht kommt aber die Investition durch einen privaten Investor, wenn das Bad von seiner Gesamtplanung her für diesen einen Gewinn verspricht. Nach Information von Prof. Wienands, die er der BfG in einem längeren Gespräch gab, ist ein Bad dann rentabel, wenn es einen großen Wellnessbereich mit Saunalandschaft und attraktiven Ruheflächen sowie einer Bewirtung für Erholungssuchende bietet und außerdem regelmäßig bis 24 Uhr abends geöffnet bleibt.

Die Errichtung eines Lehrschwimmbeckens für Schulklassen und gesundheitsbewusste Mitbürger gegen niedrige Eintrittspreise ist hingegen vollständig unrentabel, was unsere Nachbargemeinden eindrucksvoll vorführen.

Gleichwohl kann ein solches Lehrschwimmbecken in Kombination mit einem eingangs geschilderten Wellnessbad errichtet und betrieben werden, da dessen Kosten dann teilweise aus den Einnahmen des anderen Badteils finanziert werden. Außerdem müsste die Stadt Garching sich an den Betriebskosten für das Lehrschwimmbecken möglicherweise auch beteiligen, wobei sie im Gegenzug die Kosten für den Transport der Schulklassen nach Ismaning etc, einsparen könnte.

Ein weiterer Vorteil eines solchen „Doppelbades“ ist, dass der große Energiebedarf durch unseren Geothermiebetrieb gedeckt werden könnte. Die Stadt selbst ist zu 50 % Teilhaberin der EWG und trägt auf sehr lange Sicht das erhebliche Defizit aus dieser Unternehmung durch ihren Haushalt zur Hälfte mit. Wenn nun ein neuer Kunde der Geothermie, unser „Doppelbad“, Warmwasserenergie abnimmt, trägt dies zur Verringerung unserer Schulden im Geothermiebetrieb bei. Die Stadt Garching erhält früher wieder die wirtschaftliche Möglichkeit, neue Projekte für ihre Bürger in Angriff zu nehmen.

Da ein solches Bad auch Publikum von Außen anziehen soll, muss es in der Nähe einer unserer U-Bahnstationen liegen und für den Fahrzeugverkehr über die Autobahn z.B. von Norden her erschlossen werden. Die Stadt Garching hat bereits eine Fläche in der Zone zwischen dem Forschungsgelände und der Bebauung am Nordrand vorgesehen. Hier könnte ein solches Vorhaben umgesetzt werden, was einerseits Bürgern und Studenten einen leichten Zugang zu Fuß oder per Rad ermöglicht. Andererseits für die übrigen Besucher über die U-Bahnhaltestelle Forschungsgelände zu erreichen ist.

Die Bürger für Garching wollen in der neuen Wahlperiode sich dafür einsetzen, dass ein Investor gefunden und ein solches Bad errichtet wird. Nach Auskunft von Fachleuten wäre eine Eröffnung innerhalb von 3 Jahren ab Aufnahme der Planung durchaus machbar. Wir werden zur Suche eines Investors beitragen und uns bemühen, den neuen Stadtrat für dieses Projekt zu begeistern. Außerdem wollen wir im Februar 2014 durch eine öffentliche Veranstaltung, zu der alle Bürger herzlich eingeladen sind, zur Information der Bürger und zur Meinungsfindung beitragen.