Der 8. Politische Frühschoppen der Bürger für Garching am 17. Februar 2019 im „Mei Wirtshaus“ in Hochbrück stand unter dem Motto „Konfliktlage zwischen Gewerbe und Wohnen – wie gestalten wir in Zukunft unser Gewerbegebiet“.
Der 1. Vorsitzende, Harry Kirchner, konnte bei einem gemütlichen Weißwurstfrühstück ca. 35 Gäste begrüßen, darunter den 2. Bürgermeister Alfons Kraft. Zu der Veranstaltung wurden das „Aktionsbündnis Lohhof-Süd gegen Gestank und Krach“ eingeladen.
Der 1. Vorsitzende Eckhard Kirchner und der 2. Vorsitzende Andreas Erbenich zeigten in einem beeindruckenden Referat auf, welche Schwierigkeiten entstehen, wenn problematisches Gewerbe und Wohn- und Lebensraum aufeinander prallen. Die Beeinträchtigungen durch den Recyclingbetrieb der Geiger Unternehmensgruppe (vormals AR-Recycling) der nunmehr unter den Namen „Umweltmeister“ auftritt und der weiteren Verwertungsfirma „BTU Hartmeier“ sei so eklatant, dass bei Ostwind, bzw. Windstillstand ein Aufenthalt im Garten, oder auf der Terrasse durch die extreme Geruchsbelästigung und einem unerträglichen Maß an Lärm nicht möglich ist. Durch nicht eingehaltene Auflagen besteht auch eine hohe Schadstoffbelastung durch Immissionen wie Staub und Chemikalien. Das Aktionsbündnis hat bereits über 60.000 € an Gutachter- und Anwaltskosten investiert, um über das Landratsamt München als aufsichtsführende Behörde Veränderungen, bzw. Stilllegungen einzelner Anlagen zu erreichen. Dokumentiert wurde der äußerst informative Vortrag durch eine Vielzahl von Bilddokumenten und einem Filmbericht des Bayerischen Fernsehens.
Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion unter den Zuhörern, bei der sich herausstellte, dass auch die Hochbrücker Bevölkerung von den negativen Auswirkungen betroffen ist.
Der 2. Bürgermeister stellte sodann kurz die Planung für die weitere Entwicklung des Wohn- und Gewerbegebiets Garching-Hochbrück vor. Insbesondere das Bauvorhaben der Fa. Zeppelin GmbH, die Neustrukturierung des Gewerbegebiets Keltenweg und den Ausbau des Businesscampus.
Kirchner, der die Moderation der Veranstaltung führte wies darauf hin, dass die Arbeitsplätze in Garching in der Zeit von 2007 bis 2017 um 80% angestiegen sind, Garching mit 18.200 Einwohnern ca. 24.000 Arbeitsplätze und 16.500 Studenten hat und ein derartiges Wachstum mit großen infrastrukturellen Anstrengungen und Problemen verbunden ist.
An den Tischen wurde anschließend noch engagiert weiter diskutiert und es bestand Konsens darin, dass ein Wachstum um jeden Preis nicht sinnvoll erscheint und großen Wert auf das Harmonisierungsgebot mit moderaten Wachstum gelegt wird, damit die Identität unseres Ortes und die Qualität unseres Lebensraum bewahrt wird.